5.5 KiB
Debian ist ein multifunktionelles Linux-Betriebssystem welches im Serverbereich breiten Einsatz findet.
Debian ist vor allem für seine Stabilität bekannt. Software wird erst nach umfangreichen Tests an die Benutzer weitergegeben.
Debian-Installation
Voraussetzungen für ein CLI-System (Command Line Interface, Text Only)
- Offiziell: https://www.debian.org/releases/stable/amd64/ch02s05.en.html
- min. 1 CPU Kern
- min. 512 MB RAM
- min. 4 GB Festspeicher
Nach Anlegen der virtuellen Maschine und einlegen der korrekten ISO-Datei kommt ein Boot-Menü, welches uns die Auswahl zwischen Graphical Install und Install gibt. Die Auswahl ist grundsätzlich gleichwertig - diese Option ändert nicht, ob das installierte System am Ende ein graphisches Interface hat oder nicht. Es ändert lediglich, ob der Installationsprozess mit einer Maus bedient werden kann. (Der Install kann auch auf Systemen mit sehr wenig Arbeitsspeicher durchgeführt werden)
Nach Auswahl der Installationssprache, des Landes und des korrekten Tastaturlayouts muss ein Rechnername vergeben werden. Die Wahl des Rechnernamens sollte kleingeschrieben sein und ohne Sonderzeichen auskommen. Der Standardname debian ist für Testzwecke ausreichend. Ansonsten bietet es sich an der VM einen Namen zu geben welcher den Zweck des Systems reflektiert. Auf Eingabe einer Domain kann für Testzwecke verzichtet werden.
Als nächstes muss ein root-Passwort vergeben werden. 1 Generell empfiehlt es sich für Testzwecke den Benutzernamen als Passwort zu vergeben oder ein merkbares Passwort zu verwenden.
[!Notice] Das Passwort sollte in der Beschreibung der VM eingetragen werden
Nun muss ein Benutzer erstellt werden. Die erste Abfrage erlaubt es einen Anzeigenamen für den Benutzer auszuwählen. Dieser wird lediglich als Extra-Information angezeigt und ist nicht der Name, mit dem sich der Benutzer am System anmeldet! Der Anmeldename wird als nächstes abgefragt und sollte nur aus Kleinbuchstaben bestehen.
Nach Konfiguration der Benutzer muss eine Partitionierung der Festplatte durchgeführt werden. Der Installationsvorgang bietet hier an, dies automatisch für uns durchzuführen. Man wählt den Punkt Geführt - Vollständige Festplatte verwenden und LVM konfigurieren.2
Für Testzwecke reicht es, wenn alle Daten auf einer Partition landen, Assistent bestätigen und Änderungen annehmen.
Bei der Frage, ob Änderungen auf die Festplatte geschrieben werden sollen mit Ja bestätigen.
[!Attention] Alle Daten auf dem Datenträger werden gelöscht!
Nun wird das Basissystem installiert (wichtige Systemkomponenten werden auf den Festspeicher übertragen).
Für eine vollständige Installation (also Basissystem und wichtige Systemwerkzeuge und evtl. andere Software) wird eine Quelle für diese benötigt. Debian fragt standardmäßig nach einer DVD für diese Software. Wird dies mit nein abgelehnt können die Pakete aus dem Netzwerk heruntergeladen werden (von einem sogenannten Paketspiegelserver, engl. Mirror).
Als Spiegelserver empfiehlt es sich einen möglichst nahen Server auszuwählen. Eine zusätzliche Angabe eines Proxy-Servers kann leergelassen werden falls dies nicht im Netzwerk notwendig ist.3 Nach Bestätigen des Proxy-Servers werden die verfügbaren Pakete aktualisiert.
Nach der Aktualisierung wird das Programm tasksel
ausgeführt. Dieses erlaubt es in einem Menü auszuwählen, welche Programme am System vorhanden sein sollen.
Soll das Debian-System als Server fungieren, empfiehlt es sich die Desktopumgebung zu deaktivieren. Dazu Debian Desktop Environment
und GNOME
mit Leertaste abhaken. Dann SSH Server
aktivieren.4 Standardsystemwerkzeuge immer mitinstallieren!
[!Attention] Bei der Softwareauswahl sowohl Desktop Environment als auch Gnome mit Leertaste deaktivieren SSH Server und Standard Utilities aktivieren!
Schlussendlich stellt der Installationsprozess noch die Frage, ob ein Bootloader5 installiert werden soll. Hier muss Ja gewählt werden. In der Folgefrage dann die erste Festplatte auswählen (Wird im Format /dev/sdX angezeigt).
Nach Abschluss der Bootloader-Installation wird das System neugestartet. Nicht vergessen am Ende die ISO-Datei zu entfernen oder die Bootreihenfolge abzuändern!
IP-Konfiguration ändern
Um die IP-Konfiguration in Debian zu ändern muss die Datei /etc/network/interfaces
mit einem Texteditor wie nano
bearbeitet werden
$ > nano /etc/network/interfaces
Mehr Informationen dazu findet man mit dem Befehl
$ > man 5 interfaces
IP-Konfiguration nachsehen
Der Befehl ip address show
zeigt die derzeitige Netzwerkkonfiguration an. Der Befehl lässt sich außerdem abkürzen auf ip a
Netzwerkverbindung testen
z.B. mit Ping (Anleitung)
-
root ist der Name des Admin-Benutzers auf Linux-Systemen. ↩︎
-
LVM, Linux Volume Manager / Logical Volume Manager ist ein System zur dynamischen Verwaltung von Partitionen. Dies erlaubt es uns später Partitionsgrößen zu verändern ohne das System neu installieren zu müssen. ↩︎
-
Ein Proxy Server ist ein spezieller Server in einem Netzwerk der den Internetzugriff für die Clients erledigt. Wenn es in einem Netzwerk einen Proxy-Server gibt so wird das von der Verwaltung des Netzwerks mitgeteilt ↩︎
-
SSH (Secure Shell) ist eine Remoteverwaltungsschnittstelle für Linux-Server ↩︎
-
Ein Bootloader startet das Betriebssystem ↩︎